Am Montag, dem 25. November 2024 ist die Hauptversammlung der Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA. Mehrere Initiativen werden an diesem Tag den Werbedeal des BVB mit dem Kriegswaffenkonzern Rheinmetall skandalisieren.
Der Dachverband der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre beantragt, die persönlich haftende Gesellschafterin nicht zu entlasten. »Angesichts des Leids, das Rheinmetall-Waffen in zahlreichen anderen Ländern verursachen, und der Bereitschaft des Konzerns, auch repressive Regime aufzurüsten, ist diese Partnerschaft inakzeptabel. Der BVB darf sich nicht länger daran beteiligen, das Image Rheinmetalls aufzupolieren«, heißt es in der Begründung. Hierzu gibt es auch eine Petition, die sich gegen eine Werbepartnerschaft zwischen Borussia Dortmund und Rheinmetall ausspricht und schon von 20.000 Menschen unterzeichnet wurde.
Die Partei »DIE PARTEI« schlägt neun neue Personen für den Aufsichtsrat der Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA vor. Einer der Kandidaten ist Martin Sonneborn (MdEP). Er begründet seine Kandidatur wie folgt: »Ich kandidiere, weil ich Rheinmetall rausschmeißen will. Rote Karte! Wir – ich bin so frei, mal wir zu sagen – haben uns da leider mit einem extrem unseriösen Partner eingelassen. Genau wie meine Kollegin von der FDP Frau Strack-Rheinmetall befeuert die Firma Krieg & Tod. So etwas sollte niemand auf der Brust tragen, auch nicht für sehr viel Geld. Apropos Geld, der schmierige Deal ist nicht nachhaltig: Rheinmetall ist eine FAILED FIRMA, sie wird zwar mit Hunderten von Millionen zugeschissen derzeit – aber hat keine funktionierende Organisation. Ein großer Bluff! Also eher was für Bayern oder Schalke… Smiley«
Greenpeace hat alle Champion- und Premium-Sponsoren des BVB kontaktiert und sie aufgefordert, sich bei Aki Watzke dafür einzusetzen, das Rheinmetall-Sponsoring zu beenden. Diese Sponsoren haben Bekenntnisse zu Menschenrechten, Demokratie und Korruptionsbekämpfung abgegeben und müssen Rheinmetall als Co-Sponsor rundherum ablehnen. Wenn nicht, müssen auch Signal Iduna, Puma, Sparda-Bank, Eurowings und die anderen Sponsoren auch mit dem Image-Verlust leben. Alexander Lurz, Abrüstungsexperte und Kampaigner bei Greenpeace erklärt: »Den Protest, der jetzt bei der HV ansteht, hat daher allein die Geschäftsführung des BVB zu verantworten. Bei der Liste von Diktaturen und Menschenrechtsverletzern, die Rheinmetalls Kunden sind, und die nicht geheim war, muss man mit Protest einfach rechnen.«
Mit Hauptversammlungen hat auch Rheinmetall Entwaffnen gute Erfahrungen. 2019 haben wir die Rheinmetall-Aktionärsversammlung massiv gestört. Sie musste über eine Stunde unterbrochen werden. Wir wünschen den Kritischen Aktionär*innen, der Partei und Greenpeace am 25.11.2024 viel Erfolg. Sollte der Deal auch 2025 weiterbestehen, ziehen wir in Betracht, unsere Erfahrungen auf der Hauptversammlung im kommenden Jahr einzubringen.
Zum Thema siehe auch die Studie von IMI, DFG-VK und Kritischen Aktionär*innen (pdf), die die gesellschaftliche Normalisierung von Waffengeschäften durch den BVB-Werbedeal belegt.
Protestaktionen 2024: Am Sonntag, den 24. November findet in der Westfalenhalle in Dortmund die Mitgliederversammlung und am Montag, den 25. November an gleicher Stelle die Hauptversammlung von Borussia Dortmund statt. An beiden Tagen finden jeweils von 10 bis 11 Uhr vor dem Eingang 2/Eingang Nord Protestaktionen statt – dazu wird ein großer Rheinmetall-Panzer auf dem Platz vor der Westfalenhalle stehen und BVB-Fans und Aktivist*innen werden die neue Studie sowie Flugblätter an die anreisenden Mitglieder und Aktionär*innen verteilen. Sowohl auf der Mitglieder- als auch auf der Hauptversammlung gibt es zudem Anträge auf Kündigung der Rheinmetall-Werbepartnerschaft.