Am 9. Mai ist die Aktionärsversammlung von Rheinmetall. Dort verteilt der Kriegskonzern das Blutgeld, dass er durch den Verkauf von Waffen, todbringende Munition und anderem Kriegsgerät in den Kriegen der Welt verdient hat.
Düsseldorf, 9. Mai, ab 11.55 Uhr, Rheinmetall-Platz 1
Berlin, 9. Mai, 17.00 Uhr, Platz vor dem neuen Tor 1
Feministische Außenpolitik ist die Notwendigkeit des kapitalistischen Systems. Feministische Außenpolitik plant Militärinterventionen im globalen Süden, um Ressourcen für wenige zu sichern. Feministische Außenpolitik bedeutet, dass auch das Handeln einiger elitärer Frauen das Hungern großer Teile der Weltbevölkerung verantwortet und nicht mehr ausschließlich das elitärer Männer. In der feministischen Außenpolitik gilt das Recht des Stärkeren. Feministische Außenpolitik schüttelt Faschist*innen die Hand und reagiert lachend auf extralegale Hinrichtungen. Feministische Außenpolitik ist nationalistisch und bellizistisch. Feministische Außenpolitik ist antifeministisch.
Krieg ist der schlimmste Gewaltausbruch des patriarchal geprägten Kapitalismus. Menschen werden der industrialisierten Kriegsmaschine unterworfen um ausgebeutet, verletzt oder getötet zu werden. Die Überlebenden bleiben vielfach sprach- und handlungslos zurück. Im Krieg werden die Rechte der Arbeiter*innenklasse angegriffen und die Ausbeutungsrate erhöht. Krieg verstärkt binäre Geschlechterbilder – und der biopolitische Zugriff des Staates auf Menschen intensiviert sich.
Mit der Zurichtung auf die Binarität der Geschlechter und der Geschlechterrollen findet auch eine zunehmende Gewalt statt, gegen LGBTQI+, gegen Frauen, gegen Kinder, gegen alle, die nicht angepasst leben können oder wollen. Mit der Notwendigkeit der Anpassung an eine „Kriegswirtschaft“ wird mittels der Zunehmenden Ausbeutung auch die Gewalt auf der Arbeit erhöht und die Gewalt gegen die, die sich dagegen wehren. Zudem wird die rassistische Spaltung weiter voran getrieben, die Menschen in gewollte und die nicht gewollte Geflüchtete unterteilt.
Für uns als revolutionäre Feminist*innen gilt es, sowohl jedem Krieg wie auch den Nationalstaaten, die sie führen, entgegen zu treten. Wenn Nationalstaaten, wie in der BRD zurzeit, versuchen ihrer Kriegspolitik einen feministischen Anstrich zu geben, sagen wir: NEIN!
NEIN – wir stehen nicht auf der Seite einer Kriegspartei. NEIN – Außenpolitik kann nicht feministisch sein. NEIN – wir sind solidarisch mit unseren Schwestern* und Brüdern, die fliehen und in den Industrien des Nordens ausgebeutet werden. NEIN – zu den Rekordprofiten der Rüstungsindustrie. NEIN – wir zahlen nicht für eure Krise!
Unser Feminismus ist antimilitaristisch. Wir sind laut und kreativ und mischen uns dort ein, wo wir stehen. Das bedeutet für uns konkret die Kriegstreiberei des deutschen Staates anzugreifen und diejenigen, die mit der Herstellung von Waffen, Panzern und anderem Kriegsgerät, durch das Töten und Sterben Profite machen. Firmen wie Rheinmetall verdienen nicht nur am Krieg, sondern auch an der Aufrüstung von Grenzen.
Lasst uns gemeinsam den Krieg verraten!
Am 9. Mai findet die Hauptversammlung des Kriegskonzern Rheinmetall statt. Wie jedes Jahr wird an diesem Tag die Höhe der Profite aus Krieg und Leid verkündet. Und 2022 war ein gutes Jahr für die Manager des Todes. Während die Sektkorken noch knallen, werden wir auf den Straßen sein und protestieren.
Überall gibt es Konzerne, Produktionsstätten, Büros und andere Kriegs- und Krisenprofiteure. Schließt euch geplanten Demonstrationen und Aktionen an oder stattet Kriegsprofiteuren in eurer Umgebung einen Besuch ab!
Auf die Straßen gegen Rheinmetall und andere Kriegsakteure am 9. Mai 2023!
Düsseldorf, 9. Mai, ab 11.55 Uhr, Rheinmetall-Platz 1
Berlin, 9. Mai, 17.00 Uhr, Platz vor dem neuen Tor 1
Demo in Berlin: Rheinmetall entwaffnen — Kriegstreiberei von Grünen & Co stoppen!
Antimilitaristische Demo anlässlich der Aktionärsversammlung von Rheinmetall
Dienstag · 9. Mai 2023 · 17 Uhr
Parteizentrale der Grünen · Platz vor dem Neuen Tor 1 · Berlin-Mitte
Weitere Stationen: FDP, Bundeswehr-Showroom, Rheinmetall-Büro am Brandenburger Tor
Die sich vor vielen Jahrzehnten einst als »Friedenspartei« verstandenen Grünen treiben die Militarisierung immer weiter voran und befeuern die kriegerische Eskalation in der Ukraine. Anstatt ernsthaft nach Alternativen zu einem lang andauernden Abnutzungskrieg mit Tausenden Toten auf beiden Seiten zu suchen, möchten die Grünen »Russland ruinieren« (Baerbock) und verkünden »Die Ukraine muss gewinnen. Punkt.« (Göring-Eckardt). Dabei können ihnen Aufrüstungsvorhaben und Waffenlieferungen gar nicht schnell genug gehen. Doch noch mehr Waffen werden dem Sterben kein Ende bereiten. Im Gegenteil.
Bei der letzten Bundestagswahl warben die Grünen noch mit dem Versprechen, Waffenexporte in Kriegsgebiete zu verbieten, heutzutage drängen sie auf die schnelle Lieferung von Kampfpanzern Leopard an die Ukraine. Diese Panzer und etliche andere deutsche Waffen töten auch nach wie vor in Kurdistan. Die Ampel-Regierung unterstützt den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg der Türkei gegen die kurdische Revolution, gegen den Befreiungskampf für eine Gesellschaft ohne Ausbeutung und Unterdrückung. Wenn Baerbock sagt, »Menschenrechte sind nicht verhandelbar«, ist dies pure Heuchelei. Denn gleichzeitig sucht die deutsche Regierung eine enge Kooperation mit dem türkischen Diktator Erdoğan und dem saudi-arabischen Regime.
Der Grundsatz, schwere Waffen nicht in Kriegs- und Krisengebiete zu liefern, wurde gekippt. Der Entwurf für ein neues Rüstungsexportkontrollgesetz ist nicht restriktiver, sondern laxer. Auch dessen Pendant auf EU-Ebene wird weiter ausgehöhlt. Damit sollen unter anderem Gemeinschaftsvorhaben wie die deutsch-französischen Großprojekte für Kampfflugzeuge und Kampfpanzer geschützt werden. Gemeinsame Verteidigungsprogramme und der Ausbau eines europäischen Rüstungskomplexes werden durch die massive Erhöhung der EU-Militärbudgets verstärkt. Deutschland nutzt den Stellvertreterkrieg und eine vermeintliche abstrakte moralische Überlegenheit dafür aus, seine globalen wirtschaftlichen Interessen militärisch noch effektiver durchzusetzen.
Die deutsche Rüstungsindustrie frohlockt
Die Waffenausfuhr erreichte 2022 den zweithöchsten Wert in der Geschichte der Bundesrepublik. Währenddessen macht die deutsche Rüstungsindustrie Riesengewinne und die Aktienwerte von Firmen wie Rheinmetall haben sich teils verdoppelt. Die Rüstungslobby und die Politik sind eng vernetzt. Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP) ist zum Beispiel Vorsitzende des Verteidigungsausschusses des Bundestags und Mitglied im Präsidium des Förderkreises Deutsches Heer, einem zentralen Lobbyverband der deutschen Rüstungsindustrie.
Die Kriegstreiber*innen fordern stetig mehr Aufträge und bauen ihre Produktionskapazitäten für die nächsten Jahre aus. Die Rheinmetall-Führung plant sogar eine neue Panzerfabrik in der Ukraine, die mit einem eigenen Luftabwehrsystem ausgestattet, jährlich 400 Kampfpanzer produzieren will. »Wir freuen uns, dass nicht nur die Kapitalmärkte uns eine deutlich gewachsene Bedeutung beimessen. Auch weite Teile der Gesellschaft sehen die Notwendigkeit die Streitkräfte schnell und zuverlässig mit moderner Ausrüstung und Bewaffnung auszustatten«, frohlockt Rheinmetall-Chef Papperger. Ausgerechnet am 9. Mai, dem Tag des Sieges über NS-Deutschland, lässt sich der Rheinmetall-Vorstand bei der Aktionär*innenversammlung für das blühende Geschäft mit dem Tod feiern. Die Rheinmetall-Aktionär*innen können sich freuen. Ihnen winkt, wie auch schon in den letzten Jahren, eine satte Dividende. Dafür können sie sich auch bei den Grünen bedanken.
No war but class war!
Wir stellen uns gegen die russische Invasion in die Ukraine und gegen die Kriegspolitik der NATO. Wir denken, die Klasse der Lohnabhängigen hat nichts zu gewinnen, wenn sich die herrschenden kapitalistischen Mächte um geopolitische Einflusssphären streiten. Wenn nicht als Kanonenfutter missbraucht, müssen wir den Gürtel enger schnallen, um den Herrschenden bei ihren imperialistischen Manövern nicht in den Rücken zu fallen. Das genau aber sollten wir! Daher rufen wir dazu auf, am 9. Mai und anlässlich der Rheinmetall-Aktionär*innenversammlung vor die Bundesparteizentrale der Grünen zu ziehen! Danach gehen wir weiter zur FDP, zum Bundeswehr-Showroom und zum Rheinmetall-Büro am Brandenburger Tor. Linke Antimilitarist*innen, Antiimperialist*innen, Feminist*innen, Kurdistan-Solidarische, Gegen-das-Grenzregime-Kämpfende, Gewerkschafter*innen und Klimabewegte – lasst uns den Grünen und allen anderen Kriegstreiber*innen von FDP, SPD und Co in den Rücken fallen und ihnen zeigen, was wir von ihrer Politik halten!
Wir gehen auf die Straße für ein würdiges Leben für alle, gegen die Kriege dieser Welt, gegen Militarisierung und Aufrüstung. Wir brauchen keine 100 Milliarden Euro für die Aufrüstung der Bundeswehr! Wir brauchen 100 Milliarden für Gesundheit, Bildung und den ökologischen Wandel, anstatt sie der Rüstungsindustrie in den Rachen zu werfen. Wir wollen raus aus dem globalen kapitalistischen System, das so viel Ausbeutung und Unterdrückung, Krisen und Kriege produziert. Wir sind für das Bleiberecht aller Geflüchteten und sind solidarisch mit Deserteur*innen aus allen Armeen.
Nazis, Rechte und rechtsoffene Akteur*innen sind bei unserer Demo nicht willkommen!
Rheinmetall Entwaffnen Berlin