Archiv der Kategorie: Hauptversammlung

Proteste zur Hauptversammlung 2021 in Bildern

Berlin, Pariser Platz am Brandenburger Tor, ab 10 Uhr:
(Bericht von Indymedia mit Audio-Statements, Bericht von ANF)

Düsseldorf, Rheinmetall-Zentrale, ab 11 Uhr:
(Bericht von neues deutschland/nd.Der Tag)

Berlin, Rheinmetall-Büro, Pariser Platz 6a, ab 9 Uhr:
(Bericht von Junge Welt)

Unterlüß, Kundgebung mit Mahnwache, 10:55 – 11:55 Uhr:
(Bericht aus Celler Presse)

Eschborn (Hessen), Tribunal gegen das BAFA, ab 15:30 Uhr:
(Bericht aus der Frankfurter Rundschau)

Rheinmetall-Hauptversammlung findet am 11. Mai 2021 statt

Die Hauptversammlung des Rüstungskonzerns Rheinmetall ist terminiert. Im Jahr 2021 ist sie am Dienstag, dem 11. Mai. Sie wird, wie 2020, wieder virtuell stattfinden. Solche virtuellen Hauptversammlungen ohne Präsenz der Aktionär*innen sind gesetzlich bis Ende 2021 möglich. Wir laden dazu ein, diesen Tag für vielfältige Aktivitäten gegen die deutsche Rüstungsindustrie und Waffenexporte zu nutzen. Es gibt Proteste in Berlin und Düsseldorf.


Kundgebung in Berlin | Di. 11. Mai 2021 | 10 Uhr | Pariser Platz | Rheinmetall-Büro

Rheinmetall zu Altmetall! Gegen die Rheinmetall-Hauptversammlung und die deutsche Rüstungsindustrie

Am 11. Mai findet die virtuelle Hauptversammlung der Rheinmetall AG statt. 104 Millionen Euro Dividende werden dann an die Anteilseigner:innen des Konzerns ausgeschüttet. Vor dem Berliner Rheinmetall-Büro am Pariser Platz wollen wir zeitgleich dagegen protestieren. Denn Krieg beginnt hier.

Rheinmetall ist der größte deutsche Rüstungskonzern. Auch in der Pandemie laufen die Geschäfte mit dem Tod ganz ausgezeichnet. Die Auftragsbücher quellen über. Im Geschäftsbericht 2020 rühmt sich Rheinmetall mit 5,9 Milliarden Euro Umsatz, Export in 137 Länder und 129 Standorten auf insgesamt fünf Kontinenten. Dieses Jahr wird eine Umsatzsteigerung von knapp zehn Prozent erwartet.

Stoppt den Krieg! Stoppt die Waffenexporte! Nieder mit der Rüstungsproduktion!
Deutschland verfolgt angeblich eine „restriktive Waffenexportpolitik“ und befeuert doch verschiedene Kriege, indem es Staaten beliefert, die unbestreitbar Kriegsparteien sind oder diese mit Waffen ausrüsten. So gehen deutsche Waffen nach Saudi-Arabien, Ägypten, die Vereinigten Arabischen Emirate und die Türkei. Mit dem Umweg über diese Staaten kommen deutsche Panzer und Bomben auch in den Kriegen in Libyen, Jemen, Syrien und Kurdistan zum Einsatz.

In Libyen sind neben den Bürger:innen – darunter 217.000 Binnenvertriebene – auch rund eine Million Arbeitsmigrant:innen und Geflüchtete von dem Krieg betroffen. Deutschland ist seit 2016 auch maßgeblich an der Aufrüstung der libyschen Küstenwache beteiligt. Sie fängt Boote mit Geflüchteten ab und bringt sie in Gefangenenlager, die von Milizen und Kriegsherren kontrolliert werden. Migrant:innen erleiden dort Misshandlungen, sexualisierte Gewalt und Folter. Sie werden sogar als Versklavte an Höchstbietende verkauft.

Für den sofortigen Produktions- und Exportstopp von Rüstungsgütern!

Kommt mit uns am 11. Mai, 10 Uhr, auf den Pariser Platz in unmittelbarer Nähe des Rheinmetall-Büros solidarisch mit Maske und Abstand.


Unterzeichnende Gruppen: Rheinmetall Entwaffnen Berlin | Corasol Berlin | Migrantifa Berlin
www.rheinmetall-hauptversammlung.org

Diesen Aufruf gibt es auch in englischer und französischer Sprache.


Tribunal in Eschborn/Hessen gegen die BAFA, 11. Mai 2021, 15 Uhr, Frankfurter Str. 29 – 35

Wir werden ein Tribunal gegen das BAFA als ausführende Behörde der Außen- und Sicherheitspolitik des deutschen Staates abhalten und Zeug:innen und Expert:innen zu einzelnen Themen hören. Unter anderem: Britta Rabe von Alarmphone, Timo Dorsch (freier Journalist, der in Deutschland den Gerichtsprozess des illegalen Heckler&Koch-Waffenhandel begleitet hat), YXK Frankfurt und einige andere.

Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle mit Sitz in Eschborn nahe Frankfurt a.M. ist eine Behörde des deutschen Staates, die neben anderen Aufgaben zuständig für die Erteilung oder Versagung von Ausfuhrgenehmigungen von Rüstungsgütern ist.

Vor etwas mehr als einem Jahr, im Februar 2020, fand eine erfolgreiche Blockade der Behörde statt, bei der der sofortige Stopp aller Waffenlieferungen gefordert wurde. Mehr als ein Jahr danach hat sich in der Rüstungspolitik der BRD wenig geändert. Zynischerweise werden nun dutzende Menschen aufgrund der Blockade angeklagt, während der Ruf der Gesellschaft nach einem Rüstungsexportstopp immer lauter wird. Diesem Ruf werden wir Gehör verschaffen und das Tribunal dort veranstalten, wo die Genehmigungen für die Rüstungslieferungen ausgestellt werden.

Das Tribunal findet am Tag der Aktionsversammlung von Rheinmetall statt. Vor Corona wurden diese Hauptversammlungen des Rüstungskonzerns mehrfach gestört und 2019 erfolgreich die Bühne gestürmt. Wir werden auch unter pandemischen Bedingungen deutlich machen, was wir von ihren Profiten auf Kosten von Menschenleben halten.
Unsere Veranstaltung wird auch online als Stream abrufbar sein: https://youtu.be/Vmqt_P9IfS0

Für einen konsequenten Antimilitarismus und eine praktische Internationale Solidarität!


Mahnwache in Unterlüß/Südheide | 11. Mai 2021 | ab 10:55 Uhr – die Aktion endet um fünf vor zwölf | vor dem Werk von Rheinmetall

Bei der Kundgebung werden Veronika Hüning von pax christi, Rolf Becker, Schauspieler, Sybille Hoffmann von der Hamburger Initiative gegen Rüstungsexporte und H.-D. (Charly) Braun, Vorsitzender des DGB Heidekreis, sprechen.


Protest-Aktion in Düsseldorf | 11. Mai 2021 | 11-12 Uhr | Rheinmetallplatz 1 | vor der Konzernzentrale

Die Aktionäre des größten deutschen Rüstungskonzerns Rheinmetall AG treffen sich am 11. Mai zu ihrer virtuellen Hauptversammlung. Die Rüstungssparte des multinationalen Konzerns feiert Rekord um Rekord – so auch im Coronajahr 2020. Mit Kanonen, Munition, Bomben, Elektronik, gepanzerten Fahrzeugen und Ausrüstungen explodierten die Steigerungszahlen auf breiter Front (jeweils im Vergleich zu 2019):
„Rheinmetall Defence“ verzeichnete den höchsten Umsatz (3,72 Mrd. Euro, + 5,7%), den höchsten Auftragseingang (6,39 Mrd. Euro, + 23%), den höchsten Auftragsbestand (12,94 Mrd., + 24%), und die höchsten Gewinne (414 Mio. Euro, + 21%) seit dem Zweiten Weltkrieg!

Rheinmetall-Chef Papperger peilt für 2025 eine Steigerung des Rüstungsumsatzes um 50 % auf 5,5 Mrd. Euro an. Eine Fortsetzung des „Superzyklus“ erhofft er sich davon, dass die NATO-Staaten ihre Rüstungsausgaben auf 2 Prozent ihrer Wirtschaftsleistung steigern. So aus Deutschland, wo Rheinmetall 37% des Umsatzes macht, aber auch im Ausland, dessen Anteil auf 70 Prozent erhöht werden soll. Im Wert von über 30 Milliarden Euro sollen Lynx-Schützenpanzer nach Ungarn, Tschechien, Australien und in die USA verkauft werden. Rheinmetall ist an den deutsch-französischen Megaprojekten neuer Generationen von Kampfpanzern und Artilleriesystemen beteiligt, die ab 2035 ausgeliefert werden sollen. (Umsatzvolumen über 100 Mrd. Euro).

Um weltweit Aufträge zu ergattern, hat Rheinmetall geschmiert. Strafen in Höhe von 37 Millionen Euro wegen Bestechung in Griechenland hat Rheinmetall schon gezahlt. Indien sperrt Rheinmetall bis 2022 wegen Bestechungsvorwürfen von Rüstungsaufträgen aus. Rheinmetall muss das Kriegshandwerk gelegt werden!

Die Aktien sind mit Blut getränkt!

Die Rechnung bezahlen die Menschen, die unter den Kriegshandlungen leiden, ihre Heimat verlassen und fliehen müssen und an den EU-Außengrenzen abgewiesen werden.

Widerstand gegen Waffenexporte von Rheinmetall ist erfolgreich!

  • Im Jemen bombardierten Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) mit Bomben, die die Rheinmetall-Tochter RWM Italia in Sardinien hergestellt hatte. Tausende dieser Bomben töteten Tausende Zivilisten. Die italienische Regierung hat RWM Italia Anfang 2021 sämtliche Lizenzen dafür widerrufen. Ein Erfolg der internationalen Bewegung gegen Rüstungsexporte in Kriegs- und Krisengebiete!
  • Die südafrikanische Regierung hatte dem mehrheitlich Rheinmetall gehörenden Joint-Venture Rheinmetall Denel Munition (RDM) im Mai 2019 untersagt, nach Saudi-Arabien und an die Emirate zu liefern, weil diese sich weigerten, Endverbleibserklärungen zu unterschrieben. Ebenfalls ein Erfolg der Bewegung gegen Rüstungsexporte!
  • DEUTSCHLAND LIEFERT WAFFEN UND MUNITION IN KRIEGSGEBIETE. Von einer restriktiven Rüstungsexportpraxis Deutschlands kann trotz gegenteiliger Beteuerungen keine Rede sein. 2020 belegte Deutschland laut dem Stockholmer Friedensforschungsinstitut SIPRI Platz 4 in der Welt und Platz 2 in der EU. Die Große Koalition genehmigte Rheinmetall sogar den Export einer ganzen Panzerfabrik nach Algerien. Das Regime regiert dort autoritär unter massiver Missachtung der Menschenrechte. Bis 2025 sollen dort fast 1.000 Radpanzer FUCHS 2 im Wert von 2,7 Milliarden Euro montiert werden. Diese können sowohl im Innern als auch im Krieg nach außen eingesetzt werden. Rheinmetall verhandelt auch über die Montage von bis zu 500 Radpanzern BOXER in Algerien.
  • FÜR EINE SCHLUPFLOCH-FREIE RÜSTUNGSEXPORTKONTROLLE! Waffenlieferungen von Rheinmetall-Tochtergesellschaften richten weltweit Schaden an:
  • Im März 2016 wurde in Saudi-Arabien eine Munitionsfabrik eröffnet, geliefert von der südafrikanischen Rheinmetall-Tochter Denel (RDM), 2018 eine in Ägypten fertiggestellt. RDM hat weltweit bereits 40 Munitionsabfüllanlagen geliefert.
  • Saudi-Arabien setzte im Dezember 2014 Splittergranaten gegen protestierende Zivilisten ein, wobei fünf von ihnen den Tod fanden. Die Sprengmittel waren Teil einer Lieferung von Splittergranaten der österreichischen Rheinmetall-Tochter RWM Arges.
  • In den VAE hat Rheinmetall eine Militär-Übungsstadt mit Systemtechnik versorgt – ähnlich der Übungsstadt „Schnöggersburg“ für die Bundeswehr. Wir brauchen ein Rüstungsexportkontrollgesetz, das auch diese Schlupflöcher schließt und ein grundsätzliches Rüstungsexportverbot wirksam und einklagbar umsetzt!

Unsere Forderungen richten sich an Rheinmetall und an die Bundesregierung:
Rheinmetall entrüsten! Rüstungsexporte stoppen! Umstellung auf zivile Produkte!


Der Dachverband der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre hat zur Rheinmetall-Hauptversammlung am 11. Mai 2021 folgenden Gegenantrag formuliert:

Der Dachverband der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre beantragt, die Mitglieder des Vorstands nicht zu entlasten.

Begründung:
Der Vorstand der Rheinmetall AG kommt seinen menschenrechtlichen Sorgfaltspflichten nicht nach. Gemäß der UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte (UNGPs) muss Rheinmetall sicherstellen, dass die eigenen Produkte nicht zu Menschenrechtsverletzungen beitragen. Doch der Vorstand belegt nicht transparent, wie Menschenrechtsrisiken der eigenen Geschäftstätigkeit identifiziert und minimiert werden. Mit dem bereits vom Bundeskabinett beschlossenen Sorgfaltspflichtengesetz erhöhen sich die rechtlichen und finanziellen Risiken, denn Verstöße können zu Bußgeldern und zum Ausschluss von der Vergabe öffentlicher Aufträge in Deutschland führen.

Einstieg in die Entwicklung autonomer „Killerroboter“
Zwar wirbt Rheinmetall laut Geschäftsbericht 2020 damit, ESG-Kriterien einzuhalten und keine kontroversen Waffensysteme anbieten zu wollen. Dennoch hat Rheinmetall mit dem Mission Master ein Waffensystem im Angebot, das für den Einstieg in die Entwicklung autonomer „Killerroboter“ steht. Darüber hinaus hat der Konzern unlängst die Geschäftsbeziehungen zu Ungarn intensiviert – obwohl die dortige Regierung seit Jahren Demokratie und Rechtsstaat demontiert.

Riskante Wachstumspläne für die Rüstungssparte – mit Folgen für den Aktienkurs
Ferner streitet der Vorstand der Rheinmetall AG trotz der weltweiten Corona-Pandemie weiter für wachsende Militäretats. Denn nur so ist das Bestreben der Unternehmensführung erklärbar, die Rüstungssparte zukünftig weiter auszubauen und perspektivisch den Anteil am Gesamtumsatz auf 70 Prozent zu steigern. All das ist mit den Kriterien für ein auch ökologisch und sozial nachhaltiges Geschäftsmodell völlig unvereinbar. Dies war auch ein zentraler Grund dafür, warum der wichtige Investor Janus Hendersen im Oktober letzten Jahres aus Rheinmetall divestierte und damit einen Kurssturz der Aktie auslöste.

Geschäftspraxis im Widerspruch zum UN Global Compact
Rheinmetall hat im März 2021 den Antrag gestellt, dem UN Global Compact beizutreten. Darin bekennen sich die Unterzeichner dazu, internationale Menschenrechte zu unterstützen und zu achten sowie sicherzustellen, dass sie sich nicht an Menschenrechtsverletzungen mitschuldig machen. Dieses Bekenntnis steht jedoch in eklatantem Widerspruch zu bestimmten Aktivitäten des Konzerns.

Seit vielen Jahren profitiert Rheinmetall von dem völkerrechtswidrigen Krieg im Jemen. Dies dokumentiert auch die Strafanzeige, die Menschenrechtsorganisationen bereits im Dezember 2019 beim Internationalen Strafgerichtshof auch gegen Rheinmetall gestellt haben. Sie belegt die Verwendung von Rheinmetall-Waffen bei Luftangriffen der von Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) geführten Kriegskoalition, die als Kriegsverbrechen zu bewerten sind.

Strafrechtliche Ermittlungen in Italien
Auch die italienische Justiz hat jüngst entschieden, die strafrechtlichen Ermittlungen gegen einen Manager einer italienischen Tochtergesellschaft der Rheinmetall AG und hochrangige Beamte der italienischen Nationalen Behörde für den Export von Rüstungsgütern (UAMA) fortzusetzen. Die Ermittlungen sollen Klarheit über ihre Rolle beim Export von Waffen bringen, die bei einem Luftangriff der Kriegskoalition im Jemen zum Einsatz kamen. Darüber hinaus wurden Anfang 2021 bereits bestehende Exportgenehmigungen für Saudi-Arabien und in die VAE durch die italienische Regierung widerrufen und damit die Lieferung von tausenden Bomben vorerst gestoppt.


Weitere Informationen zu Aktivitäten des Bündnisses „Rheinmetall Entwaffnen“ finden sich auf dieser Webseite.

3. August: Gerichtsprozess gegen “Rheinmetall entwaffnen!”

Kundgebung vor dem Amtsgericht Berlin-Tiergarten ab 12.30 Uhr

Kundgebung vor dem Amtsgericht Tiergarten, Turmstraße 91

Vor einem Jahr stürmten Kriegsgegner*innen das Podium der Aktionärsversammlung des Rüstungskonzerns Rheinmetall im Berliner Maritim-Hotel. Damit protestierten sie gegen die Beteiligung von Rheinmetall am Krieg im Jemen und dem Einsatz von Leopard-2-Panzern im türkischen Angriffskrieg gegen die basisdemokratisch organisierte Bevölkerung im Norden Syriens.

Nun findet ein Prozess gegen drei Aktivist*innen statt, denen Hausfriedensbruch vorgeworfen wird. Dieser Prozess wurde auf den 3. August gelegt. Das Datum kennzeichnet den 6. Jahrestag des noch andauernden Feminizids und Genozids gegen die ezidische Bevölkerung der südkurdischen Region Şengal (Sinjar). Am 3. August 2013 fiel der IS (sog. Islamischer Staat) in die Region, tötete tausende Ezid*innen und verschleppte über 6500 Menschen, mehrheitlich Frauen und Kinder, vergewaltigte sie und verkauften sie wie Ware auf “Sklavinnenmärkten”. Noch heute wird etwa die Hälfte der verschleppten Ezid*innen vermisst und befindet sich in IS-Gefangenschaft.

Durch Waffenlieferungen an die Türkei und deren Krieg gegen die Bevölkerung in Nordsyrien, sowie die Kooperation mit islamistischen Gruppen, trägt Rheinmetall Mitschuld an dem Leid der ezidischen Bevölkerung. Somit ist das ein aktuelles von vielen Kriegsverbrechen an denen Rheinmetall profitiert.

Rheinmetall liefert Waffen in die ganze Welt und ist an diversen Kriegen beteiligt. Es ist empörend, dass die Kriegsgegner*innen, die darauf aufmerksam machen, auf der Anklagebank sitzen und nicht die Vertreter*innen der Unternehmen, die für die Verletzung von Menschenrechten verantwortlich sind.

Als Bündnis “Rheinmetall entwaffnen“ nehmen wir diese Kriminalisierung nicht hin und organisieren Unterstützung für die Angeklagten. Sowohl vor Gericht als auch auf der Straße stehen wir weiterhin zu unserer Überzeugung – das Geschäft mit dem Tod muss sofort beendet werden!

Kommt zur Kundgebung gegen den Prozess am Montag, dem 03.08.2020.
Ort: Amtsgericht Tiergarten, Turmstraße 91, 10559 Berlin
Zeit: Ab 12.30 Uhr
Der Prozess findet ab 13:30 Uhr im Amtsgericht statt.

Spendet aufs Solidaritätskonto:
Rote Hilfe e.V.
IBAN: DE55 4306 0967 4007 2383 17
BIC: GENODEM1GLS
GLS-Bank
Verwendungszweck: Rheinmetall Entwaffnen

Hintergründe:
https://rheinmetall-hauptversammlung.org/solidaritaet

10. Juni: Gerichtsprozess in Berlin

Kundgebung vor dem Amtsgericht Berlin-Tiergarten am Prozesstag ab 9 Uhr

Vor einem Jahr stürmten Kriegsgegner*innen das Podium der Hauptversammlung von Rheinmetall im Berliner Maritim-Hotel. Damit protestierten sie gegen die Beteiligung von Rheinmetall am Krieg im Jemen und den Einsatz von Leopard-2-Panzern im türkischen Angriffskrieg gegen die basisdemokratisch organisierte Bevölkerung im Norden Syriens.

Nun wird am 10. Juni 2020 vor dem Berliner Amtsgericht gegen einen Beteiligten verhandelt. Obwohl diesmal nur eine Person vor Gericht geladen ist, sind damit alle gemeint, die entschlossen gegen Krieg protestieren. Mit dem Vorwurf Widerstand und tätlicher Angriff gegen Vollstreckungsbeamte wird versucht, ein Exempel an Kriegsgegner*innen zu statuieren. Der entsprechende Paragraf 114 StGB wurde kurz vor den Protesten gegen den G20-Gipfel in Hamburg eingeführt und ist selbst unter Jurist*innen sehr umstritten.

Auch weiteren Aktivist*innen stehen Gerichtsprozesse für Aktionen gegen den Waffenhersteller Rheinmetall bevor.

Als Bündnis „Rheinmetall entwaffnen“ nehmen wir diese Kriminalisierung nicht hin und organisieren Unterstützung für die Angeklagten. Sowohl vor Gericht als auch auf der Straße stehen wir weiterhin zu unserer Überzeugung – das Geschäft mit dem Tod muss sofort beendet werden!

Kommt zur Kundgebung gegen den Prozess am Mittwoch 10. Juni!
Ort: Amtsgericht Tiergarten, Turmstraße 91, 10559 Berlin
Zeit: 9:00 Uhr – 14:00 Uhr
Der Prozess findet ab 10:15 Uhr im Raum 768 des Amtsgerichts statt.

Spendet aufs Solidaritätskonto:
Rote Hilfe e.V.
IBAN: DE55 4306 0967 4007 2383 17
BIC: GENODEM1GLS
GLS-Bank
Verwendungszweck: Rheinmetall Entwaffnen

Danke an alle, die am 19. Mai 2020 dabei waren

In insgesamt etwa 12 Städten und mehreren Berliner Stadtteilen gab es am 19. Mai Kundgebungen und vielfältige Aktionen. Die Aktivitäten auf der Straße waren eine angemessene Antwort auf die Verlegung der Rheinmetall-Hauptversammlung ins Internet. Danke an alle, die die Proteste ermöglicht und sich beteiligt haben.

Auf unserem Twitterkanal sind die Aktivitäten vom 19. Mai 2020 dokumentiert. Außerdem gibt es Zeitungsberichte in unseren Pressespiegel.

Die Kampagne „Rheinmetall Entwaffnen“ und der Aufruf #HealthcareNotWarfare ist an diesem Tag bundesweit sichtbar geworden. Das Thema ist gesetzt und wir werden diesen Weg weiter beschreiten. Wir freuen uns schon auf die ungehorsamen Proteste gegen die Aktionärsversammlung im Mai 2021, die wir nun ein Jahr gründlich vorbereiten können.

Kein Frieden mit Rheinmetall!

Hermannsburg (Südheide) in Niedersachsen, 19. Mai 2020

Ankündigung zum 19. Mai

Krieg beginnt hier: Immenhoop 28, 29320 Hermannsburg
Dieses Haus ist ein Tatort. Hier wohnt der Vorstandschef des Rüstungskonzerns Rheinmetall, Armin Papperger. Dort werden wir am Tag der Aktionärsversammlung sein. Die Versammlung des Konzerns findet in diesem Jahr am 19. Mai statt – und zwar ausschließlich online. Die „Corona-Gesetze“ machen es möglich. Zugleich sind keine kritischen Reden und Interventionen mehr möglich. Das Fragerecht der Anteilseigner*innen gilt nur noch eingeschränkt und die Auskunftspflicht des Vorstands wird zu einer Frage des eigenen Ermessens umgebogen. Öffentliche Kritik an der Geschäftspraxis des Konzerns wird in Zeiten der Pandemie erschwert, die Pflicht zur Transparenz – ohnehin ein Mangel in der Rüstungsbranche – außer Kraft gesetzt. Und das ist keine notwendige Folge der Pandemie, sondern eine Folge des politischen Umgangs.

Protest gegen die Hauptversammlung
Im vergangenen Jahr fand die Hauptversammlung im Berliner Maritim-Hotel statt. Wir haben die Bühne gestürmt und die Veranstaltung für eine Stunde unterbrochen. Dieses Jahr ist das nicht möglich. Die virtuelle Hauptversammlung nimmt uns unseren Ort des Protests. Seit der Corona-Pandemie arbeitet Armin Papperger jedoch auch im Homeoffice. Deshalb beginnt Krieg auch hier: In der Straße Immenhoop in Hermannsburg im niedersächsischen Landkreis Celle. Und hier müssen wir in diesen Zeiten protestieren, wo Rüstungskonzernchefs ihrer Arbeit nachgehen, d.h. durch Waffenlieferungen und logistische Unterstützung an Kriegsverbrechen beteiligt sind.

Pandemie hin, Pandemie her
Es sind goldene Zeiten für die Rüstungsindustrie. Als das soziale Leben fast vollständig zum Erliegen kam und auch die Bänder bei VW in Wolfsburg stillstanden, wurde bei Rheinmetall in Unterlüss und dem Panzerbauer Krauss-Maffei Wegmann in Kassel weiter produziert als wäre nichts. Die Nachfrage ist enorm, die Rheinmetall-Auftragsbücher sind für die nächsten Jahre gefüllt. Die Profite sind hoch, die Lieferketten stabil, heißt es aus dem Konzern. Die Bundesregierung sichert durch die Erteilung der Exportgenehmigungen in Rekordhöhe den Absatz von Waffen und Munition in Kriegsgebiete und Konfliktregionen. Die Branche scheint Corona-krisensicher.

LeaveNoOneBehind
Aber die Menschen brauchen die Rüstungsgüter nicht. Sicherheit durch Aufrüstung ist ein Mythos. Waffenlieferungen sind vielmehr ein Konfliktbeschleuniger. Die Menschen in den Lagern auf den griechischen Inseln und in Nordostsyrien müssen unter widrigsten Bedingungen ausharren, sind von Krieg, Vertreibung und Rassismus betroffen. Wenn das Virus beginnt sich dort auszubreiten, werden die Menschen nicht in der Lage sein, es einzudämmen und die Erkrankten zu versorgen.
In Zeiten der Pandemie tritt die Absurdität einer Gesellschaft in besonderer Weise zutage, die Waffen produziert, die Kriegspolitik des Erdogan-Regimes unterstützt und über 200.000 deutsche Tourist*innen zurück holt, aber nicht Willens erscheint, Menschen in Flüchtlingslagern und Kriegsgebieten zu helfen und zu retten.

HeathcareNotWarfare
Wir fordern einen Produktionsstopp der Rüstungsindustrie. Wir brauchen mehr Geld, mehr Ressourcen, mehr Aufmerksamkeit für das, was wirklich relevant ist: eine gute Gesundheitsversorgung für alle. Wir brauchen Krankenwagen statt Panzer, gute Ausstattung der Krankenhäuser statt Bomben. Als Sofortmaßnahme fordern wir die Abschöpfung der 103 Mio. Euro, die der Rheinmetall-Konzern an seine Aktionär*innen am 19. Mai ausschütten will. Der Weg aus der Vielfachkrise, in der wir uns befinden, wird nicht leicht werden. Aber uns ist klar, dass es nur über den Weg der grenzenlosen Solidarität klappen kann.

Aktionstag 19. Mai
Am Tag der Rheinmetall-Hauptversammlung ist der bundesweite Aktionstag #HealthcareNotWarfare: Gegen Rüstungsproduktion und Krieg. Für Gesundheitsversorgung für alle. An diesem Tag finden viele Aktionen an vielen Orten statt. Wir, die ungehorsamen Aktionäre, werden am Wohnhaus des Rheinmetall-Vorstandsvorsitzenden protestieren. Wir werden Euch darüber aktuell berichten. Verfolgt deshalb alle an diesem Tag die Social-Media-Kanäle von Rheinmetall Entwaffnen. Pressevertreter*innen und andere Interessierte erhalten alle Informationen nach Anmeldung per Email.
Wir freuen uns, wenn Ihr an diesem Tag in Eurer Region ebenfalls eigene Aktivitäten organisiert. Spätestens bis zur nächsten Hauptversammlung im Mai 2021 wird es dann wieder Gelegenheiten geben, zu denen wir alle gemeinsam zusammenkommen und aktiv sein werden.

Ungehorsame Aktionär*innen
Rheinmetall Entwaffnen

Hamburg: Kundgebung am türkischen Konsulat

Protestkundgebung am 19. Mai um 18:00 Uhr
Türkisches Konsulat – Hamburg Dammtor

#HealthcareNotWarfare – Bundesweiter Aktionstag am 19. Mai – Kundgebung in Hamburg

Unter dem Motto „Healthcare not Warfare“ ruft die Kampagne „Rheinmetall entwaffnen“ zusammen mit „Riseup4Rojava“ und der interventionistischen Linken am 19. Mai zu einem bundesweiten Aktionstag gegen Rüstungsproduktion und Krieg, für eine Gesundheitsversorgung für alle auf.

Während COVID-19 den kaputt-gesparten Zustand des Gesundheitssektor, der mit einem Etat von 15 Milliarden Euro ausgestattet ist, mit aller härte offengelegt hat, zeigt der Staat wo er seine Prioritäten setzt: in der Rüstungsindustrie. Der Militäretat beläuft sich nämlich auf 45 Milliarden Euro und soll noch weiter aufgestockt werden, während in der Pflege und Medizin an allen Ecken und Kanten Geld fehlt.

Es werden auch in der Ausnahmesituation durch den Corona-Virus Rüstungsdeals beschlossen und durchgeführt, es wird produziert, verkauft und verschickt. Der Profit der Kriegslobby steht im Vordergrund, der Staat verdient mit Rüstungsexporten weiter Milliarden, während Menschen hier unter prekären Bedingungen und für Niedriglöhne alles für die Versorgung von Kranken und Pflegebedürftigen geben.

Gerade angesichts der Pandemie ist es untragbar dass Deutschland weiterhin den Tod in andere Regionen bringt, die durch Krieg und Zerstörung besonders betroffen sind.
Wir wollen am 19.05. vor allem auf die Situation in Nordostsyrien aufmerksam machen, wo Erdogan mit seinem Militär und islamistischen Milizen, durch die Bundesregierung gebilligt und mit deutschen Waffen ausgerüstet, weiterhin Angriffe plant und durchführt. Die Lage in den Flüchtlingscamps ist erdrückend, die Gesundheitsversorgung findet, wenn überhaupt möglich, unter härtesten Bedingungen statt. Der türkische Staat nutzt die Situation hemmungslos aus um seine faschistische Außenpolitik durchzuziehen und versucht die feministische Revolution in Rojava zu vernichten.

Wir werden um 18:00 Uhr vor dem türkischen Konsulat protestieren, die Bundesregierung, die Rüstungslobby und den türkischen Staat anklagen! Wir fordern den sofortigen Stopp von Rüstungsexporten, den sofortigen Stopp jeglicher Deals mit dem türkischen Staat, humanitäre und medizinische Hilfe in den Flüchtlingslagern in Nordostsyrien und den europäischen Außengrenzen.

Wir fordern auch dass die Profite der Rüstungsindustrie nicht die Lobbyist*innen bereichert, sondern gerechte Löhne für Arbeiter*innen in der Versorgung, Pflege und Medizin schafft! Solidarität mit den Menschen in Rojava die die Freiheit der Menschen in Nordostsyrien und weltweit verteidigen!

#HealthcarenotWarfare #riseup4rojava

Protestkundgebung am 19.05. um 18:00 Uhr
Türkisches Konsulat – Hamburg Dammtor
Beachtet den Mindestabstand und verhaltet euch solidarisch.

Konstanz am Bodensee: Kundgebung am 19. Mai

Das Rojava-Solibündnis Konstanz beteiligt sich am bundesweiten Aktionstag #HealthcareNotWarfare und zeigt internationale Solidarität.

Am Dienstag 19. Mai um 16 Uhr findet an der Marktstätte in der Altstadt eine kleine
Kundgebung unter Berücksichtigung der Corona-Auflagen statt.

Der Bodensee ist eine kriegerische Idylle – deshalb regt sich auch im Dreiländer-Rüstungshub Protest: Rund um den Bodensee werden allerhand deutsche Waffen produziert. #KeineWaffenvomBodensee