Die Hauptversammlung des deutschen Kriegs- und Rüstungskonzerns Rheinmetall findet im Jahr 2025 am Dienstag, dem 13. Mai statt. In den vergangenen Jahren gab es an diesem Tag dezentrale Proteste, unter anderem vor dem Konzernsitz in Düsseldorf und an anderen Rheinmetall-Standorten. Diese Aktionärsversammlung wird wieder virtuell sein, also im Internet übertragen werden – ohne Präsenztreffen wie noch 2019. Vor einem Präsenztreffen – und unserer Proteste dort – hat Rheinmetall nach wie vor große Angst.
Die kritischen Aktionäre werden sich wieder virtuell beteiligen und vor dem Konzernsitz in Düsseldorf wird es erneut eine Kundgebung geben. Alle bekannten Proteste und Aktivitäten an diesem Tag sind nachfolgend zu finden.

Vorabenddemo gegen die Aktionär*innenversammlung von Rheinmetall
Montag, 12. Mai, 18 Uhr, Start: DGB-Haus Düsseldorf (Friedrich Ebert Str. 34-38)
Bomben fallen, Aktien steigen – das Kriegsgeschäft boomt. Seit Beginn des Ukraine-Krieges ist die Rheinmetall-Aktie um das Zehnfache gestiegen. Die von CDU, SPD und Grünen beschlossene Jahrhundertaufrüstung füllt die Auftragsbücher des Düsseldorfer Rüstungskonzerns – zur Freude der Aktionär*innen.
Krieg beginnt hier
Am „Rheinmetall-Platz“ in Düsseldorf-Derendorf sitzt die Zentrale von Rheinmetall. Hier wird täglich daran gearbeitet, Kriege weltweit mit Waffen und Munition zu befeuern- sei es für Erdogans Krieg gegen die Kurd*innen oder für Israels Angriffe auf die palästinensische Bevölkerung, Amnesty International und andere Organisationen sprechen inzwischen von einem Völkermord in Gaza.
Am 13. Mai kommen die Aktionär*innen von Rheinmetall zusammen, um sich „positiver Geschäftszahlen“ zu erfreuen. Dagegen werden wir Protest auf die Straße tragen. Wir machen sichtbar, worüber auf der Aktionär*innenversammlung geschwiegen wird: Dass ihre Gewinne und ihr Reichtum mit dem Tod und dem Leid von Menschen bezahlt wurden.
Rheinmetall: Profiteur der Zeitenwende
Rheinmetall ist einer der Hauptprofiteure der sogenannten „Zeitenwende“. Im globalen Konkurrenzkampf um Rohstoffe, Absatzmärkte und Einflusszonen soll Deutschland „kriegstüchtig“ gemacht werden. Schon jetzt steht die Bundesrepublik auf Platz vier der weltweiten Rüstungsausgaben.
Rheinmetall ist dabei nicht nur Nutznießer, sondern auch öffentlicher Antreiber dieser Militarisierung. Führende Vertreter*innen des Konzerns fordern regelmäßig die Wiedereinführung der Wehrpflicht und schüren gezielt Ängste vor einem russischen Angriff – in der Hoffnung auf weitere Milliardenaufträge.
Durch Sportsponsoring – zuletzt beim BVB und der DEG – versucht Rheinmetall, gesellschaftliche Akzeptanz für Waffen und Kriegsgerät zu erzeugen. Auch dagegen werden wir protestieren: Denn mit der Militarisierung der Gesellschaft steigt die Kriegsgefahr. Die AfD und andere rechte Kräfte werden gestärkt – denn die Geschichte zeigt: Militarismus schwächt emanzipatorische Kräfte und fördert autoritäres Denken. Die Folgen: Profite für Wenige, Sozialabbau für die Mehrheit
Jeder Cent, der den Rheinmetall-Aktionär*innen zufließt, fehlt in der Sozial- und Bildungspolitik. Während Politiker*innen behaupten, für Soziales, Klimaschutz, Gesundheit und Bildung sei „kein Geld da“, werden über Nacht Milliarden für Rheinmetall und Co. mobilisiert. Die beschlossene Endlos-Aufrüstung auf Kreditbasis ist eine Hypothek für kommende Generationen. Kürzungen bei Rente, Bürgergeld oder öffentlicher Infrastruktur sind vorprogrammiert.
Aufrüstung als Brandbeschleuniger des Klimawandels
Die Rüstungsindustrie ist ein Klimakiller – Rheinmetall trägt als Teil des militärisch-industriellen Komplexes massiv zum CO2 -Ausstoß bei. Je größer dieser Sektor wird, desto stärker heizt er den Klimawandel an. Schon heute liegt der jährliche CO2-Fußabdruck des deutschen Militärs in Friedenszeiten bei mindestens 4,5 Millionen Tonnen – das entspricht etwa einer Million Autos pro Jahr.
Gegen die Militarisierung der Stadt
In Düsseldorf wird verstärkt für die Bundeswehr geworben. An Bushaltestellen, in Schulen, auf Messen. Junge Menschen sollen für den Kriegsdienst gewonnen werden. Dies ist ganz im Sinne von Rheinmetall und ihren vielen Lobbyist*innen. Der wichtigste Lobbyist von Rheinmetall sitzt im Rathaus der Stadt Düsseldorf: Oberbürgermeister Stephan Keller (CDU) vermittelte Rheinmetall den Sponsoring-Deal mit der DEG und will jetzt eine internationale Kriegswaffenmesse nach Düsseldorf holen.
Wir sagen Nein zur geplanten Kriegswaffenmesse – und Nein zur Militarisierung unserer Stadt!
Unsere Forderungen:
Geld für Soziales, Klimaschutz, Bildung und Gesundheit statt für Aufrüstung und Kriegsvorbereitung Keine Profite mit dem Tod: Rüstungsexporte verbieten Nein zur Wiedereinführung der Wehrpflicht Rheinmetall raus aus dem Sport – Werbeverbot für Waffenhersteller Kein Werben fürs Sterben – weder in der Schule noch sonstwo in der Stadt. Schluss mit der Kungelei zwischen Stadtspitze und Rheinmetall Busse statt Panzer: Umwandlung der Rüstungsindustrie in zivile Produktion.
Bündnis: Kein Frieden mit Rheinmetall
Kundgebung zur Hauptversammlung des Rüstungskonzern „Rheinmetall“: Den Händler des Todes stoppen!
Dienstag, 13. Mai 2025, 11.55 Uhr bis ca. 13 Uhr; vor der „Rheinmetall“-Zentrale in Düsseldorf (Rheinmetall-Platz 1, 40476 Düsseldorf), Ecke Heinrich-Ehrhardt-Straße/Rather Straße
Am 13. Mai 2025 findet die (virtuelle) Hauptversammlung des Rüstungskonzerns „Rheinmetall“ statt. Das Unternehmen mit Sitz in Düsseldorf ist einer der größten Kriegsgewinnler der aktuellen Zeit: Der Aktienkurs von „Rheinmetall“ ist von 85 Euro Anfang 2022 auf mittlerweile über 1.200 Euro angestiegen! 2023 wurde der Waffenhersteller in den DAX, den bedeutendsten deutschen Aktienindex, aufgenommen – ein Hersteller medizinischer Geräte flog dafür aus dem Leitindex. Der Konzern rüstet aktuell die deutsche und viele weitere Armeen auf. Mit Rheinmetall-Waffen werden weltweit Menschen getötet, nicht nur im Ukraine-Krieg sondern auch im Jemen oder im Krieg der Türkei gegen die Kurden.
Dabei kannte das Unternehmen mit Sitz in Düsseldorf auch in den Jahren davor schon keine Skrupel bei seinen Waffengeschäften: Beispielsweise hat „Rheinmetall“ Russland unter Wladimir Putin mit einem modernen Gefechtsübungszentrum ausgestattet – es besteht sogar der begründete Verdacht, dass das Unternehmen auch noch nach der Krim-Annexion 2014 und den daraufhin erlassenen Sanktionen Geschäfte mit Russland gemacht haben soll. Sicher belegt sind die Geschäfte mit dem Emirat Katar: Das Land, in dem Homosexualität unter Strafe steht und das für zahlreiche Menschenrechtsverletzungen bekannt ist, wurde u.a. mit „Leopard 2“-Panzern und „Panzerhaubitzen 2000“ ausgerüstet.
Gründe genug, gegen „Rheinmetall“ zu protestieren! Wie schon in den vergangenen Jahren werden wir auch zur diesjährigen Hauptversammlung eine Kundgebung vor der Zentrale des Konzerns in Düsseldorf veranstalten. Neben Reden wird es dabei auch eine Straßentheater-Aktion geben, mit der wir den „Geldregen“ der Bundesregierung für den Rüstungskonzern symbolträchtig verbildlichen: Ein als Rheinmetall-Chef Armin Papperger verkleideter Aktivist mit einem goldenen Panzer in Händen wird von zwei Aktivisten, die als Friedrich Merz (CDU) und Lars Klingbeil (SPD) verkleidet sind noch zusätzlich mit Geld überschüttet.
Um weithin sichtbar zu sein werden wir große Transparente mit der Aufschrift „Rheinmetall: Händler des Todes“ dabeihaben. Mach mit uns auf die Geschäfte von „Rheinmetall“ aufmerksam und fordere:
- Die sofortige Einstellung aller Rüstungsexporte von „Rheinmetall“
- Die Vergesellschaftung des Konzerns für einen Umbau hin zu rein ziviler Produktion
Alle Materialien für die Aktion – die Masken der Politiker*innen, die Transparente usw. – werden wir mitbringen. Wir streiten für eine Welt, in der alle Menschen frei, friedlich und in Sicherheit leben können: Deshalb ist für Menschen und Gruppen aus dem nationalistischen, antidemokratischen oder rechtsextremen Spektrum und für solche, die mit ihnen zusammenarbeiten, auf der Aktion kein Platz.
Bundesverband und Landesverband Nordrhein-Westfalen der Deutschen Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen, Netzwerk Friedenskooperative, Ethecon und lokale Gliederungen von Pax Christi.